Donnerstag, 4. August 2011

BOLIVIEN: La Paz & Titicacasee



Auf dem Weg von Arica nach La Paz haben wir es uns in einem Luxusbus mit Decken und Kissen gemütlich gemacht und überquerten die Grenze nach Bolivien am wahrscheinlich höchsten Grenzort der Welt (4200m). Irgendwo in der Pampa auf irgendeinem Altiplano steht da ein Grenzübergang wo wir alles Gepäck aus dem Bus raus, über die Grenze tragen und dort wieder in den Bus hinein hieven mussten. Wir waren fix und fertig auf der Höhe.

 

 La Paz ist die höchste Hauptstadt der Welt (3600m) mit dem höchsten internationalen Flughafen (4061m) der Welt. Bei Ankunft stehen die Sauerstoffflaschen direkt bereit. Wer sich in La Paz zu schnell bewegt, der weiß aber auch warum. Wir haben uns an den ersten beiden Tagen insg. maximal 500-800m bewegt, mehr war einfach nicht drin. V.a. weil es ständig bergauf und bergab geht.



Die Bolivianer dagegen sind harte Hunde, am ersten Tag fand das grosse Gran Poder Festival statt, eines der grössten Feste Boliviens mit religiösem Hintergrund. Mir kam es eher vor wie ein Karnevalsumzug mit alkoholischem Vordergrund.



Gestartet hat es gegen 8.30 Uhr morgens und ist genau an unserem Hotel vorbeigezogen. Nach jedoch 15higer Beschallung und Karnevalmusik hatten wir gegen 23 Uhr abends schon ordentlich die Schnauze voll von Blechmusikanten. Die Leute haben die ganze Zeit ausgiebig getanzt und ordentlich „gesoffen“. Und das bei der Höhe, echt harte Jungs und Mädels.




Am nächsten Tag haben wir uns dann die wichtigsten Sehenswürdigkeiten angeschaut (Plaza del Armas, Kathedrale etc...) und sind abends völlig erschöpft ins Bett gefallen. 



Sehr beeindruckend waren die Einwohner mit ihrer traditionellen Kleidung. Vor allem die Frauen mit ihren Hüten. Aber die Leute schauen alle sehr schnell, sehr alt aus. Kein Wunder bei den Umständen, die Lebenserwartung beträgt  im allgemeinem auch nur 67 Jahre. Chiccas waren auch hier nicht viele zu sehen, nur „Chicken“.





Unser eigentliches Ziel, den Titicacasee, konnten wir  nur von der bolivianischen Seite erreichen, da auf der peruanischen Seite gestreikt und Krawalle wegen dem Minenverkauf an eine kanadische Gesellschaft waren. 


Es wurden leider auch Touristenbusse angegriffen, so dass der Busverkehr komplett eingestellt wurde.  Daher war das Ziel von La Paz das 3800m hoch gelegene Copacabana am Titicacasee. Die Busfahrt war unglaublich schön und dauerte nur 4h, aber das Gepäck vom Busbahnhof zum Hotel tragen hat uns mindesten weitere 5 Lebensjahre gekostet. Anstrengung pur bei dieser dünnen Luft. Aber diesmal ist keine Höhenkrank geworden. 




Der Ort gilt heute als der bedeutendste Wallfahrtsort Boliviens. Dementsprechend gibt es eine imposante Basilika mit schwarzer Madonna. Copacabana in Brasilien ist eigentlich nur ein „Ableger“ vom bolivianischem.



 Isla del Sol, eine kleine Insel im See, war die Geburtsstätte der Inkareligion und hat noch mehrere Ruinen auf der Insel und tolle Blicke über den See.




Auch die Weiterfahrt nach Peru gestaltete sich durch die Streiks und Krawalle in Peru als sehr problematisch. Busse fuhren nicht und es gibt nur eine bolivianische Bootsgesellschaft, die einen nach Puno, Peru, bringt. Diese Fahrt dauert jedoch 8h. Mit Hilfe einer Travelagency konnten wir jedoch ein „Fastbootticket“ kaufen, was nur 3h dauerte. Dies fährt jedoch von Peru aus ab. Wir wurden mittels Taxi zur Grenze kutschiert, passierten den Grenzübergang zu Fuss und wurden dann von irgendeinem „Menschenhändler“ über irgendwelche Ackerfelder zum See gebracht. Ein Hafen oder ein Steg waren jedoch weit und breit nicht zu sehen. Wir waren nur froh, dass wir nicht die einzigen Touris waren. Nach ca. 45min warten mitten im Acker kam dann das Boot und wir wurden von irgendwelchen Ruderbooten (per Extrazahlung) dann auf das ankernde Schnellboot gebracht. Hoch professionell und höchst offiziell. Ich kam mir vor wie in einem Schlepperfilm. Auch die Landung in Puno war nicht im Hafen sondern irgendwo in der Pampa, wo jedoch bereits ein kleiner Bus wartete, der uns zum Busbahnhof bringen sollte. Sehr dubios die ganze Geschichte und sicherlich nicht legal, aber die Sache hat funktioniert. Wären wir jedoch ersoffen, hätte es kein Schwein gemerkt und interessiert.
Aufgrund der Krawalle, an diesem Abend wurden 3 Menschen auf dem Flughafen von Puno erschossen, haben wir auf eine Besichtigung der Stadt und der Umgebung verzichtet und wollten direkt weiter nach Cusco, um Machu Picchu zu sehen.

Montag, 1. August 2011

CHILE: San Pedro & Atacama Wüste





Es ist die trockenste Region der Erde, die NASA macht hier ihre Marssimulationsversuche und es gibt die höchstgelegenen Lagunen auf der ganzen Welt und außerdem endlose Salzsaleren. Hört sich ziemlich einladend an, oder? Es ist so trocken hier, dass binnen ein zwei Tagen die Haut rissig wird und nachts die Zunge austrocknet wenn man vergisst den Mund zuzumachen.  In der Sonne ist es tagsüber fast unerträglich heiß, aber im Schatten oder in Gebäuden herrschen frische 8 C°. Beim Frühstück sitzt man dann also mit Schal und Mütze und sobald die Sonne untergeht holt man gerne die langen Unterhosen raus, während man tagsüber in der Sonne fast verglüht. Ein ewiger Umziehstress.
Vier Tage haben wir uns von San Pedro de Atacama aus die eigenartigsten, schönsten und atemberaubendsten Landschaften  angeschaut.



 Valle de la luna
der Name sagt alles. Mir unserem Guide Marco der auf Peter Fox steht. First class!! 

 




Lagunas Altiplanicas und Salar de Atacama 

bei einer Höhe von 4200m ist jeder Schritt nur noch in Slow motion möglich. Im Hintergrund einer der 154 Vulkane in Chile.
 



 unendliche Salzwüsten

ja morgens ist es auch hier frisch

Laguna Cejar
das Wasser in dieser Lagune ist so salzig, dass Andi auf dem Wasser gehen kann..... und so dermassen klirrend kalt, dass ich mir dieses Wunder erspart habe.


Spieglein, Spieglein..........??????




Geyser del Tatio

Wir sind um vier in der früh abgeholt worden , kein Problem kennen wir ja schon. Aussentemperatur  in der Wüste -12 C°, gefühlte Temperatur  -27 C°. Wir haben einfach unseren gesamten Rucksackinhalt angezogen. Es ist das erlösendste Gefühl wenn dann die Sonne langsam hinter den Hügeln hevorkommt  und man wieder auftaut. Im Sonnenaufgang sieht man dann das ganze Plateau von dampfenden Geysiren übersäht.





Sonntag, 17. Juli 2011

CHILE: Santiago & Valparaiso


 
Der 3. Juni, ein spezieller Tag, er dauerte genau 36h. Die Ankunft am Flughafen in Chile wurde uns dadurch versüßt, dass ich erst einmal festgenommen wurde und auf die Vernehmung warten musste. Anklagegrund: unerlaubtes Einführen eines pflanzlichen Produktes nach Chile.  Ich stehe dazu ich hatte vergessen, dass ich bei einem Strandspaziergang in Australien eine Nuss gefunden habe und diese gedankenlos in meine Tasche gesteckt habe. Die Chilenen befürchten nun, dass ich diese Nuss einpflanze und damit ihre gesamten Pflanzenkulturen zerstöre,  infiltriere, genetisch versaue oder was weiß ich was. Nach einem Flug von 18h und mit fließenden Spanischkenntnissen ist so eine Situation ja gar kein Problem. Andi hätte am liebsten umgedreht und den Südamerikastopp unserer Reise gestrichen.
Weil ich aber so wahnsinnig unschuldig ausschaue, bin ich mit einer schweren Verwarnung davongekommen, glaub ich zumindest. Jedenfalls musste ich nicht in den Knast und auch keine Strafe bezahlen. Ich hatte mich schon hinter Gittern gesehen.
Nach diesem Schock folgte gleich der nächste. Santiago kann gar nichts, die Stadt hat so viel Ausstrahlung wie ein Männerknast. Kulinarisch eine totale Enttäuschung, es gibt nur Hot Dogs, Burger und klebrige Fritten. Das ist vielleicht auch der Grund weshalb hier keine Chicas rumlaufen wie sich Andi erhofft hat, sondern die Frauen eher die Physiognomie einer Kröte haben.
 
Höhepunkte waren die Madonna auf dem Hausberg und
 unsere Stammkneipe, wo wir jeden abend abgetaucht sind. 
Zum Verschnaufen sind wir noch an die Küste in einen kleinen Ort namens Valparaiso gefahren, dort findet gemäß Zeugenaussagen jedes Sylvester eins der vier spektakulärsten Feuerwerke der Welt  statt. Ansonsten hat es noch ein sehr künstlerisches Stadtbild zu bieten mit bunten Häusern und Graffitibildern an allen Hauswänden.
Einen Moai haben sie von der Osterinsel auf das Festland verschifft und als Hauptattraktion vor ein Museum gestellt.

Wir haben schnell die paar Sehenswürdigkeiten abgearbeitet und sind dann zu unserem eigentlichen Ziel die Atacamawüste.